Wir haben den Bezirk Neukölln davon überzeugen können, den Bebauungsplan auf der Fläche des EmmausWaldes nicht zu genehmigen.
Doch nun hat der Senat das Verfahren an sich gezogen. Bausenator Christian Gaebler (SPD) hat in der Morgenpost („Auch höherpreisige Wohnungen sind wichtig für die Stadt“ – Berliner Morgenpost) seine Meinung bekräftigt, dass es ihm lieber ist, der VONOVIA ihre Eigentumswohnungen zu bewilligen, als das Ökosystem EmmausWald zu schützen.
Wir rufen Euch daher auf: Schreibt Herrn Gaebler und der „Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen“ Briefe, Emails und ruft sie an! Macht deutlich, dass ihr den Erhalt des EmmausWaldes für wichtig erachtet und eine Bebauung unbedingt abgewendet werden muss!
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Der Kontakt zu Herrn Gaebler und der Senatsverwaltung:
Email: post@senstadt.berlin.de
Telefon: (030) 90139-3000
Post:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
z.H. Christian Gaebler
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
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Hier ein Beispiel-Text, den ihr an Herrn Gaebler senden könnt:
Herr Gaebler, stoppen Sie die Bebauungspläne des EmmausWaldes!
Sehr geehrter Herr Gaebler,
knapp 15.000 Unterstützer:innen unserer Initiative fordern den Erhalt des Emmauswaldes als größten Wald des Bezirks Neukölln und einzigen Wald des Stadtteils. Auch die Fraktionen der BVV Neukölln von Linke, Grüne, SPD und CDU haben sich gegen die geplante Bebauung nach B-Plan XIV-286a ausgesprochen. Respektieren Sie diese eindeutige Haltung und setzen auch Sie sich für den Erhalt des Emmauswaldes ein!
Der 3,8 Hektar große Teil des ehemaligen Friedhofs Emmauskirchhof, den wir „EmmausWald“ nennen, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Ökosystem entwickelt, dass uns im Hitzesommer als Kaltluftschneise dient und viel kostbares Regenwasser speichert, während in anderen Parks längst Dürre herrscht. Der Wald ist schon jetzt Naturerfahrungsraum für Stadtkinder und ein Ort der Ruhe vor dem Alltagslärm für die ganze Nachbarschaft. Er ist Lebensraum für bedrohte Vögel, Insekten, Igel, Eichhörnchen und Füchse. Und das alles in einer Umgebung, die von geringster Umweltgerechtigkeit geprägt ist.
Natürlich braucht Berlin Wohnraum. Jedoch müssen Ort und Art von Neubau gründlich überlegt sein. Bereits jetzt ist Neukölln durch Verkehrslärm, Luftverschmutzung, Hitze und Trockenheit belastet und „als ausgesprochen waldarm“ (Berliner Forsten) anzusehen. Die Berliner Forsten haben in Ihrer Stellungnahme klar gemacht: „Der Verlust dieser Waldfläche würde sich (daher) voraussichtlich besonders negativ auf das Stadtklima auswirken.“ Die Bebauung des Emmauswaldes und die Rodung der überwiegenden Fläche würden das Ökosystem faktisch zerstören. Ob die wenigen „Alleenbäume“, die die BUWOG stehen lassen will, den immensen Eingriff in ihre Umwelt (inkl. Grundwasserabsenkung) überhaupt überstehen würden, ist unklar. Fest steht jedoch, dass das bestehende Ökosystem zerstört würde und die verbleibenden Bäume selbst dann nicht den gleichen Nutzen für Mensch, Tier und Natur erbringen könnten, wenn Sie die Baumaßnahmen überlebten.
Die BUWOG plant den Bau von Eigentumswohnungen, weil sich daraus der größtmögliche Profit erwirtschaften lässt. Für uns Bürger:innen Berlins und die bestehende Wohnungsnot und Mietenkrise würden diese Wohnungen jedoch keine Verbesserung schaffen. Seit bald einem Jahr stehen gegenüber des Emmauswaldes im „Wohnpark St. Marien“ 54 Wohnungen im hohen Preissegment leer. Unser Kiez hat keinen Bedarf an Wohnungen für 23-26€/qm KALTmiete. Treiben Sie endlich die Bebauung von bezahlbarem Wohnraum auf der Brache neben dem Emmauswald voran. Wenn die BUWOG dazu nicht bereit ist: Gemeinwohlorientierte Investoren oder Genossenschaften sind es!
Wenn es um Neubau in unserem Kiez geht, beachten Sie die vielen bereits versiegelten Flächen wie (ungenutzte) Parkplätze, Brachen und Gewerbeflächen. Der NABU Berlin hat in seiner Studie viele potentielle Bauflächen identifiziert, die sich ökologisch weit besser für den Wohnungsbau eigenen, als der EmmausWald mit seinen wichtigen Funktionen.
Lassen Sie sich nicht vor den Karren der Immobilienlobby spannen, sondern erinnern Sie sich, wem Sie verpflichtet sind: den Berlinerinnen und Berlinern!
Wir brauchen den EmmausWald!
Fast täglich lesen und hören wir in den Nachrichten die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Auch Berlin wird sich in den nächsten Jahren rasant verändern müssen, um klimaresilient zu werden. Wir begrüßen dabei Ansätze wie die „Schwammstadt“ und das Renaturierungsgesetz, dass Berlin bis 2050 eine Zunahme an Stadtgrün um 5% vorschreibt. Torpedieren Sie diese Ansätze nicht, in dem Sie ein gewachsenes Ökosystem zerstören! Seine Funktion lässt sich nicht durch ein paar neu gepflanzte Straßenbäume ersetzen! Schützen Sie den EmmausWald!