Initiative Emmauswald bleibt! Gemeinsam für den Erhalt unseres Stadtwaldes!

Der größte Wald Berlin-Neuköllns steht vor der Zerstörung – und wir haben die Initiative „Emmauswald bleibt!“ ins Leben gerufen, um ihn zu schützen.

Hier sind die wichtigsten Informationen auf einen Blick:

– Standort: Der Emmauswald befindet sich auf dem ehemaligen Emmauskirchhof, in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Hermannstraße in Berlin Neukölln.
– Der Wald: Mit knapp 4 Hektar, über 700 Bäumen und vielen Tierarten ist er der größte offizielle Wald Neuköllns und ein einzigartiges Biotop mit besonderem ökologischen Wert in einem stark belasteten Kiez (Umweltgerechtigkeitsatlas Berlin).
– Baupläne: Die BUWOG plant, mindestens die Hälfte des Waldes zu roden, um Eigentumswohnungen zu errichten.
– Unser Ziel: Seit 2022 setzen wir uns für den Erhalt des gesamten Waldes ein – und schlagen gleichzeitig den Bau von höherstöckigen Sozialwohnungen auf der angrenzenden Brachfläche, die ebenfalls Teil des Bebauungsplans ist, vor, um der Wohnungsnot in Berlin nachhaltig und sozial entgegenzuwirken.

Wenn ihr uns unterstützen wollt, findet ihr hier weitere Informationen, Kontaktmöglichkeiten sowie unsere Petition, die ihr direkt unterschreiben könnt!



Was ist passiert und warum ist der Wald in Gefahr?

Seit über 10 Jahren wird auf politischer Ebene über die Bebauung des westlichen Teils des Emmausfriedhofs diskutiert, der heute auch offiziell nach Landeswaldgesetz als Wald eingestuft ist. Hier plant die BUWOG (eine Tochtergesellschaft der VONOVIA) ein Neubau-Areal mit 490 Wohnungseinheiten zum Eigentum. Nachdem sich die Politiker*innen des Bezirks im Frühjahr 2023 einheitlich gegen eine Bebauung und für die Erhaltung des Waldes ausgesprochen haben, hat das Bezirksamt Neukölln beschlossen, das Verfahren vorerst einzustellen. Kurz darauf hat der Senat im Sommer 2023 das Verfahren an sich gezogen und möchte dieses schnellstmöglich umsetzen.

Wir, die Initiative Emmauswald_bleibt!, kritisieren dieses Vorgehen sowie das aktuelle Bauvorhaben: Wir brauchen im Kiez keine weiteren Wohnungen im Hochpreissegment, sondern bezahlbaren, sozialen und umweltgerechten Wohnraum. Im direkten Umkreis vom Wald stehen mehrere Wohnungen zur Miete und zum Kauf seit langer Zeit frei – weil sie einfach zu teuer sind – dazu gibt es zahlreiche Artikel im Netz. Auf der anliegenden Brache am Wald (ebenso Teil des Bebauungsplans) könnten seit Jahren und jederzeit bezahlbare Wohnungen entstehen, das fordern auch wir! Die Bebauung des Emmauswaldes mit Eigentumswohnungen jedoch hätte nicht nur negative ökologische Auswirkungen, sondern würde auch die soziale Situation im Kiez nicht verbessern. Dies gilt es durch öffentlichen Druck zu verhindern!

Was fordern wir?

Erhalt des gesamten Waldes: Der Emmauswald hat einen essentiellen ökologischen Wert für den Kiez und die Stadt. Seit über 40 Jahren wird das ehemalige Friedhofsgelände nicht mehr aktiv genutzt, wodurch sich ein artenreicher Wald entwickelt hat. Laut Kartierung des Bezirks (Stand 2013) stehen hier 725 Bäume, von denen mindestens 230 als erhaltenswert eingestuft wurden. Darunter befinden sich viele besonders wertvolle Bestandsbäume mit Stammumfängen über 130 cm, unter denen sich Linden, Eichen, Ahorn und Kastanien befinden. Es wurden ca. 20 geschützte Vogelarten nachgewiesen, darunter streng geschützte oder seltene Arten wie den Habicht, Grünspecht, Waldohreule oder Mäusebussard. Auch Igel und Füchse haben hier ein Zuhause. Seltene Insekten lieben den Ort, da hier Totholz und Laub liegen bleibt. Sträucher wachsen wild und bieten weiteren Tieren Schutzorte. Die Bodenqualität ist hervorragend. Selbst wenn „nur“ die Hälfte des Waldes gerodet wird, zerstört dieser Eingriff unweigerlich das gesamte Ökosystem.

Statt einem artenreichen Biotop mit vielfältiger Flora und Fauna sollen hier Neubauten mit reinen Eigentumswohnungen und Tiefgaragen entstehen. Wir sagen Nein!

Sozialwohnungen statt Eigentumswohnungen: Wir fordern den Bau von bezahlbaren Sozialwohnungen auf der angrenzenden Brachfläche und/oder bereits versiegelten Flächen in der Nähe. Der Wald darf nicht teuren Eigentumswohnungen zum Opfer fallen, die als Geldanlage dienen und die sich die wenigsten Menschen hier leisten können. Zudem sind wir der Meinung, dass bei einem berlinweiten Problem wie der Wohnungsnot auch bezirksübergreifend nach Lösungen geschaut, und statt eines Biotops eher eine der zahlreichen versiegelten Flächen in der Nähe bebaut werden sollte.

Wir setzen uns für eine Lösung ein, die den Bedürfnissen der Menschen in unserem Kiez gerecht wird. Wohnen ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis!

Wir befinden uns in einer Zeit multipler Krisen, deshalb müssen wir verschiedene Aspekte abwägen und neue Lösungen finden. Sozialer Wohnungsbau darf nicht auf Kosten der Natur umgesetzt werden. Es braucht Druck von unten, von den Bürger*innen, damit die Politik die Bebauung ablehnt.

Was kannst du tun, um den Wald zu unterstützen?

– Initiative beitreten: Werde Mitglied unserer Telegramgruppe, in der fortlaufend Infos zum aktuellen Stand, Möglichkeiten zur Beteiligung oder Termine für Treffen geteilt werden.
– Aufmerksamkeit schaffen: Erzähle Nachbar*innen, Freund*innen, Bekannten, Familie etc. vom Emmauswald, verteile Flyer oder teile unsere Beiträge in den Sozialen Medien.
– Petition unterschreiben: Setze mit deiner Unterschrift ein Zeichen für den Erhalt des Emmauswaldes.
– Politische Unterstützung: Schreibe eine Mail oder einen Brief an die zuständigen Abgeordneten und komm zu Kundgebungen und Sitzungen des Abgeordnetenhauses.

Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und dafür sorgen, dass der #Emmauswald_bleibt!!!

Die Petition gegen die Bebauung des ehemaligen Friedhofs hat zum jetzigen Stand über 16.000 Unterschriften.

Wir brauchen im Kiez keine weiteren Wohnungen im hohen Preissegment. Direkt gegenüber des Waldes stehen momentan 79 Wohnungen im gerade errichteten Neubau leer, einfach weil sie zu teuer sind. Eine Bebauung des EmmausWaldes hätte also nicht nur negative ökologische Einflüsse, sondern würde auch die soziale Situation im Kiez nicht verbessern.